Dem Paule seine Seite

Aus dem Leben eines gestressten Katers

Jürgen D. Klinkert Hausmensch und Co-Autor ...mein Dosen-/Tütenöffner und Klosaubermacher!!

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Vögel und Spitzmäuse

Geiler Tag heute.


Gestern war mal wieder ein geiler Tag. Ich war den ganzen Tag draußen. Das heißt, angefangen hat der Tag mit der “üblichen Morgentoilette”. Er geht hoch, kurz nach dem ich fertig war. Er muss wohl vorher schon den “Braten” gerochen haben, geht aber noch kurz ins Bad, um seine Wahrnehmung zu verifizieren. Ich stehe im Schlafzimmer und beobachte ihn in gebührender Entfernung. Er sieht in meine Richtung und macht wieder die typische Bewegung mit dem Zeigefinger, die bedeutet: ‘  komm    doch    mal    her  !!!‘. Anschließend zeigt er noch in Richtung Katzenklo. Als wenn ich nicht auch so schon wüsste, was er meint. Man kann es jetzt glauben oder nicht, aber weil ich ein gutmütiges, artiges ⁽¹⁾ Katerchen bin, begebe ich mich ohne große Hast ins Bad, um die Tür herum, ins Katzenklo und scharre alles was da so rumliegt ein.

Dann darf ich raus. Das erste was ich mache: Meinen langen Streifzug in die Nachbarschaft. Also links und rechts maximal einen Garten weiter. Zum Onkel Klaus bin ich nicht. Da war mir heute zu viel Hund. Der Andreas, der Herr Lehrer, hat schon wieder Sommerferien und meint seinen Garten neu gestalten zu müssen. Der Jürgen denkt schon laut darüber nach, wann die Ferien denn endlich wieder rum sind. Und das, wo sie gerade erst angefangen haben. Da habe ich also erst mal gekuckt. Mir ist aber schnell langweilig geworden und ich hab’ mir gedacht, ein kleines Spitzmäuschen zum Spielen, das wäre jetzt was. Ich also los auf die Böschung, dort ist immer ein reichhaltiges Angebot. Und siehe da, ich werde fündig. Das Dumme ist halt nur, die funktionieren nicht lange. Als ich fertig gespielt hatte, hab’ ich sie auf unsere Terrasse gelegt. Der Jürgen kann sie dann entsorgt.

Als ich so überlege, was ich mit dem angefangenen Tag sonst noch so anfangen kann, fällt mir auf, dass die Amseln heute einen ziemlichen Lärm machen. Es wäre doch eine gute Idee, wenn ich da für ein wenig Ruhe sorgen würde. Der Jürgen hat es mir zwar verboten, aber er sagt ja selber: “Gebt mir Luftgewehr und es ist Ruhe”. Aber ich glaube, er meint das nicht so. Ich gehe also mal rüber zu Moni und Micha. Aber während ich konzentriert im Weidengebüsch der Beute hinterher jage, eigentlich ein aussichtsloses Unterfangen, sieht mich der Micha und macht sofort ein paar Beweisfotos und geht anschließend beim Jürgen petzen. Der behauptet, das er mir das Fangen von Vögeln verboten hätte. Muss ich wohl überhört haben.

Ich hätte ja sowieso nichts gefangen. Erfolgreicher bin ich nämlich, wenn ich bei uns am Rande der Wiese im Gebüsch liege. Wenn dann eine Amsel so blöd ist und auf der Wiese landet, schieße ich dem Versteck und rette Dutzende von Regenwürmern vor dieser bösen Amsel. Die letzte, die ich so erwischt hatte, habe ich dann bei uns unten auf der Kellertreppe (innen) zerlegt. Es war ‘ne fürchterliche Sauerei. Die ganze Treppe war voller Federn. Es ist ja auch nicht so, dass das meine erste Amsel war. Die Blutspritzer sind, glaube ich, immer noch an der Wand. Der faule Sack bringt ja auch nix in Ordnung.

Nachmittags bin ich dann noch mal auf die Böschung, dort mangelt es wahrlich nicht an Spitzmäuschen. Das die kleinen Kerlchen mich aber auch immer durch ihr gequieke verraten müssen. Ich hab’ dann auf der Böschung gespielt. Da stört mich wenigstens keiner.

Abends lassen wir den Tag gemütlich auf dem Balkon ausklingen. Ich liege auf dem Balkontisch und diktiere ihm noch ein bisschen. Dann beobachten wir noch ein bisschen die Mauersegler. Ach, ich würde so gerne fliegen können…


⁽¹⁾ Anm. d. Red.: Das glaubt dir Keiner.